Persönliches Logbuch Rear Admiral Tharen

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Sturnn

Re: Persönliches Logbuch Rear Admiral Tharen

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Persönliches Computerlogbuch, Rear Admiral Sy'Trel Tharen, Sternzeit 92506.5 (05.07.2415)

Vor drei Tagen sind wir nun an Außenposten 78 eingetroffen. Während das 43rd Tactical schon wieder aufgebrochen ist, löschen wir zur Zeit die Ladung an Photonentorpedos, die wir mitgebracht haben.
Wir hatten einen eintägigen Stop bei der Erde eingelegt, ich habe die Zeit genutzt die Lage mit Admiral Ferguson zu besprechen. Viel mehr greifbares als das, was aus den Vorabberichten hervorging hatte er leider auch nicht parat, außer, dass die zugesicherten Einheiten des SCE sich zu den vorgesehen Zeitpunkten an den vorgesehenen Positionen befinden werden. Man wird sehen. Unser Flottenversorger, die Oakland, ist jedenfalls schon einmal pünktlich gestern eingetroffen.

Für den Moment halten wir uns bei Außenposten 78 auf. Ich habe Teilen der Crew nochmal Landgang gewährt, während unsere Ladung gelöscht wird. Außenposten 78 hatte bislang noch keine Angriffe zu erdulden, die Situation ist daher hier nicht wesentlich anders als im Bajor-Sektor. Allerdings merkt man natürlich, dass die Leute hier angespannt sind und unter Dauerstress stehen, ich kann es ihnen nicht verdenken. Trotzdem hat die ganze Szenerie etwas surreales an sich.

Heute Nacht werden Vanguard und Oakland ablegen und sich zu Versorgunsgposten 127 begeben, er wurde in den letzten Tagen von Heralden angegriffen. Wir werden dort nach dem Rechten sehen und dann evaluieren, ob die Station gerettet werden kann. Ich hoffe es, da wir es uns kaum leisten können einen weiteren Ankerpunkt unserer Versorgungslinien zu verlieren. Morgen früh sollten wir eintreffen, wenn wir mit hoher Warpgeschindigkeit fliegen.

Aufnahme sichern und Aufzeichnung beenden.


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Sturnn

Re: Persönliches Logbuch Rear Admiral Tharen

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Persönliches Computerlogbuch, Rear Admiral Sy'Trel Tharen, Sternzeit 92509.2 (06.07.2415)

Ein Tag mit guten und mit schlechten Nachrichten. Vielleicht fange ich mit den guten Nachrichten an: Der Angriff auf Versorgungsposten 127 hat immense Schäden dort verursacht, aber die Station selbst kann gerettet werden. Besonders die Lagermodule sind weitestgehend intakt und nutzbar, Dank sei dem Unendlichen. Die schlechte Nachricht ist hingegen, dass der Wohn- und Verwaltungstrakt stark getroffen wurden. Die Schäden sind nicht irreparabel, aber stark. Tatsächlich so stark, dass ich dem inzwischen ebenfalls eingetroffenen CB61befohlen habe, das größte Modul abzusprengen und durch Fertigmodule zu ersetzen. Keine besonders eleganze Lösung, aber wir können es uns im Moment nicht leisten Zeit und Ressourcen auf eine aufwändige Reparatur zu verwenden, neue Module anzuschrauben ist in dem Fall einfacher. Wenn wir es erübrigen können, werden wir den abgesprengten Trakt mit Gravitationsankern sichern um ihn später bergen zu können.
Ich habe der Kommandantin des Postens diese Entscheidung noch nicht mitgeteilt, das werde ich persönlich erledigen. Sie wird nicht sehr erfreut seit. Teufel, würde jemand so etwas bei Sternenbasis 257 vorschlagen, spielte er ernsthaft mit seinem Leben. Aber es muss sein. der Kommandan von CB61 mein, binnen zwei Wochen die Basis wieder in betriebsbereiten Zustand versetzen kann, zwei weitere um unbegrenzten Raum für alle benötigten Funktionen sicher zu stellen. Ab nächster Woche werde ich den Nachschub wieder über diese Station leiten lassen können.


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Sturnn

Re: Persönliches Logbuch Rear Admiral Tharen

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Persönliches Computerlogbuch, Rear Admiral Sy'Trel Tharen, Sternzeit 92509.2 (06.07.2415)

Der Stationscommander hat getobt, wie ich gedacht hatte. Nun, ich kann es nicht ändern. Die Seabees haben den zerstörten Trakt inzwischen abgesprengt, die vorgefertigten Teile sind bereits unterwegs. Die Vanguard ist inzwischen wieder unterwegs zur nächsten Baustelle. Ein Depot, das direkt zu Beginn der Kampfhandlungen angegriffen wurde. Leider ist es immer noch nicht vollständig instand gesetzt. Mal sehen, vielleicht hilft eine kleine Inspektion den Baumannschaften auf die Sprünge.


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Sturnn

Re: Persönliches Logbuch Rear Admiral Tharen

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Persönliches Computerlogbuch, Rear Admiral Sy'Trel Tharen, Sternzeit 92522.9 (11.07.2415)

Die Verzögerungen in den Bauarbeiten resultieren wohl hauptsächlich aus fehlgeleitetem Material und fehlenden Ressourcen. Ich habe dafür gesorgt, dass die restlichen, noch fehlenden Teile aus den Lagerbeständen auf Außenposten 78 angeliefert werden. Wir sollten das Depot also innerhalb von zwei Tagen wieder am Netz haben. Bedauerlicherweise haben wir dafür den Kontakt zu einem weiteren Versorgungsposten am Rand des Sektors verloren. Das Sektorkommando hat ein Scoutschiff dort hin gesandt, ich vermute aber das Schlimmste.

Zwischenzeitlich sind wir mit High Warp unterwegs zum Posten Badran Outer Rim am Rande des Badran-Systems. Die letzte Übertragung berichtete von Sichtungen von Heralden, das war die letzte Verbindung von dort. Wir werden die Scorpio getarnt voraus senden das hat sich bereits bewährt. Badran hat einen wichtigen Kommunikationsknoten, mit etwas Glück ist nur die Energie ausgefallen oder das Relais kaputt.


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Sturnn

Re: Persönliches Logbuch Rear Admiral Tharen

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Persönliches Computerlogbuch, Rear Admiral Sy'Trel Tharen, Sternzeit 92528.4 (13.07.2415)

*Tharen klingt leise und nachdenklich, während er diesen Text diktiert*
Das Schlimmste, mit dem wir rechnen konnten ist eingetreten: Badran ist Ziel eines Angriffs der Ikonianer, beziehungsweise ihrer Handlanger, der Herolde, geworden. Die Hauptwucht des Angriffs galt definitiv dem Multispektral Subraum-Nachrichtenrelais, das einen Gutteil der Kommunikation in diesem Sektor steuert. Und die Vanguard hat ihren ersten Feindkontakt in dieser Kampagne zu verzeichnen. Die Herolde hatten offenbar ein kleineres Schiff in den Trümmerfeldern des Systems zurückgelassen, ein kleines Angriffsschiff oder eine Fregatte, unser Computer identifizierte es als "Baltrim-Klasse". Wie dem auch sei, das Schiff stellte keine große Bedrohung für die Vanguard und die Scorpio dar, obgleich es wendig und schnell war, konnten wir es mit einem Treiber-Jäger-Manöver, bei dem die Scorpio das Feindschiff immer weiter bis in die Waffenreichweite der Vanguard drängt ohne größere Umstände unschädlich machen. Ob es ihm allerdings gelungen ist, noch eine Nachricht an seine Befehlshaber abzusenden, oder ob wir es noch rechtzeitig ausschalten konnten, weiß Uzaveh allein. Für den Moment zumindest, ich habe keine Zweifel, dass wir es merken werden, wenn die Herolde von unserer Anwesenheit erfahren haben.

Dennoch, zwei gute Nachrichten gibt es zu vermerken: Das Versorgungslager hat den Angriff weitestgehend unbeschadet überstanden. Das ist zumindest ein kleiner Lichtblick, auch wenn das Depot weitestgehend Wasser, Sauerstoff und Deuterium einlagert. Außerdem sind meine Ingenieure überzeugt, dass die Relaisstation wieder in Betrieb genommen werden kann. Die Wohn- und Verwaltungsstation ist zwar komplett zerstört (leider haben es viele der dort stationierten Personen nicht geschafft), aber der Sender-Empfängercluster kann möglicherweise gerettet werden, wenn auch vorerst nur mit geringer Leistung. Zwar hat Starfleet Communications versichert, der Ausfall der Station könne verkraftet werden und die Signale entsprechend umgeleitet, ein bisschen Reserve kann aber sicher nicht schaden. Sorgen bereitet den Ingenieuren im Moment nur die Energieversorgung, der Reaktor war auf der Hauptstation untergebracht. Ich glaube an meine Leute. Wenn es um kreative Lösungen geht, ist niemand besser als das Starfleet Corps of Engineers. Und zumindest bekomme ich eine Holoverbindung nach 257, sobald das Energieproblem gelöst ist.

Schlechte Nachrichten gibt es auch von der Kolonie Bedran III. Auch sie wurde arg in Mitleidenschaft gezogen. Ich muss zugeben, dort unten zu sein machte mir zusammen mit dem heutigen Kampf die Realität des Krieges gegenwärtig. Ich wusste auf einer geistigen Ebene dass wir uns in einer Kriegszone befinden, ja, aber es hat sich bisher nicht wirklich so angefühlt. Demolierte Raumstationen habe ich schon viele gesehen in meiner Karriere und bislang sind wir immer erst eingetroffen wenn es bereits vorbei war, aber heute, zwischen den schwelenden Ruinen zu stehen, die Verzweiflung auf dem Gesicht des Gouverneurs zu sehen, den Geruch von Brand und Tod in der Nase zu haben, Kolonisten zu treffen, die nicht wissen wie es weiter gehen soll, nachdem ihre Felder und ernten vernichtet wurden. Was mir bisher nur bekannt war, ist nun eine unumkehrbare Tatsache: Wir befinden uns im Krieg. Ich konnte es in den Augen meines gesamten Außenteams lesen: Ihnen ging es genau so. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber die Stimmung an Bord scheint jetzt gespannter und konzentrierter zu sein als noch zuvor.
Ich habe die U.S.S. Silverbrook herbeordert, sie soll bei der Wiederinbetriebnahme des Relais helfen und danach die Kolonisten nach Kräften unterstützen. Das ist zwar ein klein wenig Zweckentfremdung, aber eine andere Aufgabe habe ich für das Schiff sowieso nicht außerdem: Wir dürfen niemals vergessen, um wen es eigentlich geht: Die Einwohner der Föderation, ja unserer ganzen Galaxis, die es zu schützen gilt. Wenn wir sie vernachlässigen, können wir den Kampf gleich einstellen.

Gerüchten zu Folge hat es mehrere größere Schlachten in diesem Sektor gegeben, genaueres weiß ich aber noch nicht. Außerdem wurde anscheinend ein Nachschubkonvoi vernichtet, das letzte was man hörte war ein Notruf. Es scheint fast, als hätte Captain Reed Recht: Die Ikonianer greifen gezielt unsere Versorgungslinien an.

Ich werde mich ein paar Stunden auf's Ohr legen, Vorschlag meines XO. Wahrscheinlich hat er Recht. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte mal geschlafen habe. *Gähnen*

Computer, beende die Aufzeichnung.


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Sturnn

Re: Persönliches Logbuch Rear Admiral Tharen

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Persönliches Computerlogbuch, Rear Admiral Sy'Trel Tharen, Sternzeit 92531.1 (14.07.2415)

Ich hatte gestern die Möglichkeit über einen Holokanal mit General Ihoor auf Bajor zu sprechen. Wie es scheint, ist die Krise auf Bajor abgewendet, wenn es vorher auch wohl einige sehr dramatische Ereignisse gab. Ich werde hier nicht weiter darauf eingehen, steht schließlich alles in den Berichten. Es freut mich, dass sich zu Hause alles zum Positiven entwickelt hat. Nicht, dass nicht noch genug weitere Probleme übrig blieben, wie dem Wahren Weg und dem Neuen Maquis. Nun, jedes Problem zu seiner Zeit. *Man hört ein kurzes Schnauben, danach mit seltsam nachdenklicher Stimme* Schon komisch, dass ich Sternenbasis 257 und Bajor inzwischen auch geistig als zu Hause betrachte, zumal es zu Anfang nur ein weiterer Bauauftrag war. Die Zeit ändert eben viele Dinge.

*Wieder geschäftsmäßiger* Jedenfalls habe ich dem General gegenüber auf Nachfrage auch Auskunft über den Status an der Front gegeben, unter Anderem auch darüber, dass wir unsere Konvois und Depots nicht ausreichend schützen können und dass wir mehr Posten und Konvois verlieren, als wir zusammenstellen können. Es entspricht zwar den Tatsachen, hat mich aber die ganze Nacht (beziehungsweise meine Ruhephase, ich habe keine Ahnung mehr ob es nach Schiffschronometer gerade Tag oder Nacht ist) weiterbeschäftigt.
Bisher sind wir immer davon ausgegangen, dass wir unsere Nachschubstationen und Konvois schützen müssen um die Versorgung aufrecht zu erhalten. Was, wenn wir das nicht können? Was, wenn wir uns von dem Paradigma der Verteidigbarkeit unserer Versorgungsposten lösen und stattdessen von einem anderen Grundsatz ausgehen: Wir können unsere Etappe nicht gegen einen Feind schützen, der immer und jederzeit angreifen kann, aus dem Nichts heraus, ohne Vorwarnung. Es würde die Planungsüberlegungen auf eine ganz andere Ebene stellen und sie in eine andere Richtung leiten.

Ich glaube, ich habe eine Idee. Noch etwas zu krude und vage um sie hier niederzubringen, sie ist völlig abstrus und unkonventionell aber ich denke, sie hat Potenzial. Oder ist völliger Unsinn. Ich muss das mit jemandem besprechen, der sich in der Gegend und der Sache auskennt.

Computer, sichere die Aufzeichnung und beende den Diktiermodus.


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Sturnn

Re: Persönliches Logbuch Rear Admiral Tharen

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Persönliches Computerlogbuch, Rear Admiral Sy'Trel Tharen, Sternzeit 92536.6 (16.07.2415)

Captain Reed war gestern hier. Die U.S.S. Majestic benötigt Reparaturen und Ersatzteile, das Schiff sieht ziemlich mitgenommen aus. Glück für die, dass die U.S.S. Silverbrook hier ist. Ich habe die Reparatur der Majestic zum Prioritätsauftrag, sogar noch vor dem Com-Relais erklärt. Reed sieht müde aus, ziemlich müde. Ich glaube, die dauernden Kämpfe zehren allen beteiligten Offizieren an die Nerven. Oder bisweilen sogar an der Substanz.

Ich habe ihn mit den Planungen für mein Nachschubkonzept vertraut gemacht. Er hat mir seine Unterstützung zugesichert, seine Reaktionen sind generell etwas schwer zu durchschaun. Schwierig zu sagen, was er tatsächlich darüber denkt. Je mehr ich die Sache in Betracht ziehe, desto überzeugter bin ich selbst aber davon, dass es funktionieren wird.

Die Vanguard ist mit hoher Warpgeschwindigkeit auf dem Weg zu einem Sammelpunkt. Die Sternenflotte plant scheinbar etwas verdammt Großes. Leider haben wir einen ziemlich langen Anflugweg, ich befürchte, dass die Party vorbei ist, bis wir eintreffen. Übermorgen werde ich zur Erde fliegen und dort meine Pläne bei Starfleet Logistics vorstellen. Ich hoffe dort Gehör zu finden. Captain Reed ist der Meinung, ich sollte mit der Vanguard fliegen und meine Besatzung damit aus der Schusslinie halten. Ich habe dies in Betracht gezogen, aber... nein. Die Vanguard ist immer noch eines unserer größten und mächtigsten Schiffe, es wäre sowohl egoistisch, als auch verschwenderisch und unverantwortlich von mir, dieses Schiff eigenmächtig mitzunehmen, gerade jetzt, wo wir Schiffe mehr brauchen als alles andere. Ich werde dafür Sorge tragen, dass die Vanguard bis zu meiner Rückkehr der Einsatzreserve zugeteilt wird. Ich selbst werde mit meiner Yacht zu Erde fliegen.


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Sturnn

Re: Persönliches Logbuch Rear Admiral Tharen

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Persönliches Computerlogbuch, Rear Admiral Sy'Trel Tharen, Sternzeit 92544.8 (19.07.2415)

Ich bin nun mit meiner Jacht, der "Ballard" unterwegs Richtung Erde, die Vanguard ist zur Flottenreserve gestoßen. Für die geplante Kampfaktion war sie allerdings zu spät. Ich weiß nicht, was genau vorgefallen ist, aber es muss groß gewesen sein. Ich habe die Verlustlisten gesehen, beziehungsweise die erste Fassung der Liste verlorener Schiffe. Es sind furchtbar viele. Bei allen Fraktionen. Was immer auch das Ziel war, was immer auch der Anlass für diese Schlacht war, der Grund, aber ich hoffe, das war es wert. In Anbetracht der hohen Verluste, bin ich aber fast schon froh, dass die Vanguard zu spät eingetroffen ist. Captain Reed hatte Recht. Es sind schon zu viele gestorben.

In der kommenden Woche werde ich mich mit Starfleet Logitistics und dem Starfleet Corps of Engineers über das weitere Vorgehen innerhalb meines Tätigkeitsfeldes beraten und abstimmen. Ich werde hierbei meinen Entwurft eines neuen Nachschubsystems vorstellen. Im Prinzip ist es relativ einfach:

Wir versuchen momentan unsere Nachschubposten und Depots zu organisieren und zu schützen wie in einem herkömmlichen Krieg. Die Versorgungsfrachter fliegen den Posten an, werden entladen, Schiffe, die Nachschub benötigen, fliegen ebenfalls den Posten an und werden bestückt, über das alles wachen automatische Verteidigungen, eine kleine Deckungsgruppe und natürlich die Waffen des Depots selbst. Versorgungskonvois werden erst komplett entladen und fliegen vollzählig wieder ab, während dieser Aktion stößt deren Eskorte zur Deckungsflotte.
Der Haken ist: Es ist auch so schon sehr schwierig ein stationäres Ziel gegen einen ernst gemeinten Angriff zu verteidigen. Man versucht sich mit einer Fülle von Verteidigungsanlagen zu wappnen - und ich weiß das, ich habe einige Versorgungsposten in meiner Karriere erbaut - und legt ein weiträumiges Sensornetz um sie, um anfliegende Feindgruppen frühzeitig aufspüren und stellen zu können. Das funktioniert in diesem Fall aber nicht. Die Herolde können immer und überall angreifen, ohne Vorwarnung. Unsere Ziele sind aber trotzdem stationär. Doppelt problematisch wird es, wenn gerade ein Konvoi entladen wird, da dann auch noch die Zivilfrachter im Nahbereich unterwegs sind.

Mein Lösungsansatz ist so einfach wie radikal: Wir stellen unsere Versorgung auf ein mobiles System um. Anstatt die Frachter an Versorgungsposten zu entladen, gliedern wir sie in Versorgungsflottillen und Versorgungskonvois ein, in denen Frachter mit allen nötigen Materialien zusammengefasst werden. Diese Flottillen bleiben stets in Bewegung und halten nur an vorbestimmten Positionen inne, an denen die Kampfschiffe der Sternenflotte und unsere Verbündeten bestückt werden können. Sobald ein Frachter leer ist, fliegt er zu einem Sammelpunkt ab, trifft sich mit anderen leeren Frachtern und verlässt als Konvoi das Gefahrengebiet. Sein Platz in er Flottille übernimmt ein voller Frachter mit selber Ladung.

Um zu gewährleisten, dass unsere Captains wissen, wo sie Nachschub bekommen, würde jeder Kommandant eine Liste mit 2ooo Koordinatensätzen ausgehändigt werden. Welche dieser Postionen vom Konvoi angeflogen wird, entscheidet ein Computer beim Verlassen der vorherigen Position per Zufall. Über eine codierte Tägliche Mitteilung, beispielsweise am Ende der Täglichen Lageübermittlung, wird den Captains dann in codierter Form mitgeteilt, zu welcher Zeit welche Versorgungsflottille wo auftauchen wird. Nur wer Übertragung, den passenden Code und obendrein die Liste hat, kann wissen, wo unsere Konvois auftauchen. Das würde den Aufenthalt im Normalraum für die Konvois auf wenige Stunden pro Stopp beschränken. Noch weniger, wenn die Beschickung der Kampfschiffe nicht im Realraum geschieht, sondern diese die Flottille auf dem Weg zum nächsten Wegpunkt begleiten und unterwegs versorgt werden.

Wir haben Simulationen durchgeführt, sie sehen so weit gut aus. Die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs der Herolde auf unsere Versorger ginge immens zurück und je mehr Versorgungsflotten wir hätten, desto weniger verwundbar wären wir. Der Planungsaufwand, auch dies will ich nicht verheimlichen, wäre allerdings immens. Für jede Flottille müsste ein Koordinantensatz erstellt werden und man bräuchte einen Computer für jede Flottille, der ihre Bewegung überwacht und den neuen Wegpunkt bestimmt. Meiner Meinung nach wäre es die Mühe aber wert. In unseren jetzigen Depots würden wir nur lagern, was für die Frachter zu sperrig wäre, oder nicht per Frachter-Direktbeladung geeignet ist. Weiterer Pluspunkt wäre, dass auch ohne weiteres klingonische und romulanische Versorger in die Flottillen eingegliedert werden könnten, die Lagerung deren Fracht bringt auf den Stationen manchmal Probleme mit sich. Außerdem ginge der Verkehr an den Depots selbst stark zurück, was auch nicht schlecht wäre. Ich bin gespannt was die Admirals dazu sagen.

Eine weitere gute Nachricht gibt es von Außenposten 78. Das Team, das ich dort zurückgelassen habe, hat nach eigenen Angaben ca. 80% der fehlgeleiteten Hilfstransporte für Neu Romulus aufgestöbert und umgeleitet. Um dafür zu sorgen, dass dies nicht nochmal passiert, erhalten alle Frachter, die nach Mol'Rihan sollen auf mein Betreiben hin inzwischen einen eigenen Frachtcode (Präfix "7" statt bisher Präfix "5" für Sondertransport). Hoffentlich hilft es.




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Sturnn

Re: Persönliches Logbuch Rear Admiral Tharen

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Persönliches Computerlogbuch, Rear Admiral Sy'Trel Tharen, Sternzeit 92569.4 (28.07.2415)

Eine Woche Diskussionen und Sitzungen, ich weiß gar nicht mehr recht, wo mir der Kopf eigentlich steht. Aber wenigstens konnte ich ein Quartier auf dem Earth Space Dock in Anspruch nehmen, anstatt der Angebotenen Unterkunft beim Hauptquartiert. Ich mag es einfach nicht besonders auf Planeten zu sein. Ein paar Stunden tagsüber, sicher, aber letzten Endes ist man doch immer wieder froh, solide Decksplatten unter sich zu haben und die gewohnten Geräusche einer Raumstation oder eines Raumschiffs. Dafür nimmt man gerne das tägliche Pendeln zur Erde in Kauf.

Die Besprechungen mit Starfleet Logistics bezüglich meiner Berichte und Erfahrungen liefen so weit ganz gut, schätze ich. Im Anschluss habe ich ihnen meinen neuen Versorgungsplan präsentiert. es folgten mehr Diskussionen, mehr Besprechungen und eine Menge Simulationen. Danach sind die Leiter von SFL mit mir zu Admiral Quinn gegangen und der Kreislauf von Präsentation, Diskussion und Simulation begann erneut. Schlussendlich hat Admiral Quinn jedoch zugestimmt der Sache eine Chance einzuräumen. Er hat mir gestattet, zwei Versorgungsflotten als Test aufzustellen. Nach einer Anlaufzeit werden die Erfolge evaluiert und über den weiteren Verlauf des Projektes entschieden. Ich finde das ist fair, zwei Testflottillen sind eine mehr, als ich gehofft hatte. Momentan sind einige Programmierer dabei, eine Wahrscheinlichkeitsmatrix für die Berechnung der Konvoikoordinaten zu erstellen und ich habe meine Offiziere auf der "Vanguard" angewiesen, mit der Bildung der zwei Flottillen aus laufenden Versorgungsoperationen zu beginnen.

Lieutenant Tairs ist heute Abend auf dem Earth Space Dock in mich gerannt. Es scheint, als hätte sie alle persönlichen Angelegenheiten geklärt. Sie hat ihre Absicht geäußert, mit mir zur Vanguard zurückzukehren. Etwas... besorgniserregend finde ich allerdings, dass sie mit der "Corsair" hier ist. Ich hatte eigentlich Testflüge ohne meinen ausdrücklichen Befehl untersagt und nach allem, was man hört, hat Commander Ikamasa die Starterlaubnis ohne großen Aufhebens erteilt. Nun, es ist ja alles gut gegangen und das Schiff scheint zu funktionieren, trotzdem, ich glaube ich sollte bei Gelegenheit mal mit dem Commander darüber reden.

Oh, und obendrein habe ich noch Captain Reed und eine Captain.. wie war der Name noch? McKnight? Was auch immer, jedenfalls habe ich die beiden auf dem Earth Space Dock getroffen. Es scheint, als hätte die "Majestic" von Captain Reed schweren Schaden genommen. Tatsächlich irreparablen Schaden. Sie soll außer Dienst gestellt und die Crew aufgelöst werden. Ich finde das nicht fair. Meine Meinung als Ingenieur ist, man kann jedes Schiff reparieren, es ist nur eine Frage des Wollens. Und gerade einem Schiff wie der "Majestic" sind wir es eigentlich schuldig. Würde jemand so etwas mit der "Trafalgar" anstellen wollen, ich würde jeden Befehl ignorieren und dem Kommando beweisen, was ein paar Ingenieure mit Schraubenschlüsseln anstellen können. Natürlich würde ich das nicht tun. Aber ich kann Reed schon verstehen. Sein Schiff zu verlieren ist niemals leicht, eine Erfahrung die mir bislang glücklicherweise erspart blieb. Man wünscht sich im Prinzip aber stets es ewig kommandieren zu können oder an Bord zu sterben. Aber sein Schiff auf der Werft lassen zu müssen, blos damit es abgewrackt werden kann, ich weiß nicht. Schwerer wiegt allerdings, dass man Reed wohl zum Admiral machen möchte. Er hat es sich verdient. Trotzdem, bedauernswerter Kerl. Er würde lieber weiter in der ersten Reihe an der Front stehen und ich glaube, dort macht er auch eine sehr gute Figur. Aber die Sternenflotte hat andere Pläne. Wie immer.
Captain McKnight - ja, ich glaube so hieß sie, hingegen ist ein anderer Fall. Sie redet von Kämpfen, Abschüssen und getöteten Iconianern. Kurzum, sie schwingt die Reden, die man Seitens Kommandanten inzwischen immer öfter zu hören bekommt. Sie will einen Angriffskrieg gegen die Iconianern um jeden Preis führen. Sie geht sogar so weit, die unterlassene Hilfeleistung gegenüber angegriffenen Planeten mit Hinweis auf "militärische Notwendigkeiten" zu verteidigen, schlussendlich würde dies nur Kräfte binden. Ich finde diese Gedanken alarmierend. Ich habe die Befürchtung, dass wir uns auf einen sehr gefährlichen Pfad begeben und dass wir, wenn wir diesen Krieg gewinnen, es letztendlich um den Preis unserer Menschlichkeit und der Ideale der Föderation tun. Ich für meinen Teil werde das so nicht mittragen. Für mich selbst habe ich den Entschluss gefasst, die "Silverbrook", "Westinghouse" und alles andere, was mir persönlich zur Verfügung steht so oft wie möglich zu nutzen, um angegriffenen Welten beim fundamentalen Wiederaufbau zu helfen. Ich bin Ingenieur, wenn ich in den letzten Wochen an der Front eines gelernt habe, dann ist es, dass ich besser darin bin, Dinge zu erschaffen und zu reparieren, als sie zu zerstören. Außerdem... ich denke wir sollten nie vergessen, dass es die Leute, die Bewohner der Föderation sind, denen unser Diensteid gilt.

Ich muss noch ein wenig Papierkram erledigen, morgen brechen wir Richtung Vanguard auf, sie wird uns bei einem Rendez-vous-Punkt erwarten. Allerdings muss vorher noch kurzfristig ein Plasmakonverter der Ballard ausgetauscht werden, was den Abflug fürchte ich etwas verzögert.


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Sturnn

Re: Persönliches Logbuch Rear Admiral Tharen

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Persönliches Computerlogbuch, Rear Admiral Sy'Trel Tharen, Sternzeit 92574.9 (30.07.2415)

Der Plamakonverter wurde ausgetauscht, und "Ballard" sowie "Corsair" werden noch heute Abend zur "Vanguard" aufbrechen.

Persönliches Computerlogbuch, Nachtrag
Ich habe vor dem Abflug versucht eine Besprechung mit dem für den Krisensektor zuständigen Chief of Operations Admiral Devin Brenton. Er ist zwar nicht für die mir unterstellten Einheiten des Starfleet Corps of Engineers zuständig, aber es kann meiner Auffassung nach nicht schaden, wenn wir unsere Aktionen koordinieren. Insbesondere, da ich inzwischen für Versorgungszwecke Bergungsoperationen anzustrengen. Ich gebe zu, es hat durchaus etwas von Plünderei, Schiffswracks auszuschlachten, aber Starfleet Logistics und das SCE sind der Meinung, dass es unabdingbar ist. Wir können die Ersatzteile nicht so schnell replizieren und liefern, wie wir sie für Feldreparaturen brauchen. Leider war er nicht auf der Erde.

Stattdessen ist es mir gelungen, Lieutenant Dakal auf Sternenbasis 257 per Holocom zu erreichen. Wie es aussieht gibt es dort nicht allzuviel Neues. Bedenkt man die heutigen Zeiten, ist das eigentlich gar nicht einmal schlecht. Ich habe ihm die Anweisung gegeben, Notfallszenarien aufzustellen, für den Fall dass die Basis durch Iconianer oder ihre Servitoren angegriffen wird. Ich hoffe es kommt nicht so weit, denn falls, ist die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlustes und einer Notfallevakuierung hoch. Aber ich musste in der Frontregion erfahren, dass leider nichts ausgeschlossen werden kann. Uzaveh gebe, dass es der Sternenflotte gelingt, die Iconianer vorher in die Schranken zu weisen.


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