Blutgeld

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Ihoor Shuta
Brigadier General
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Joined: Wed 12. Jun 2013, 21:39

Blutgeld

Post by Ihoor Shuta »

(Diese Geschichte nimmt am Kurzgeschichtenwettbewerb des August 2017 teil)

"Krieg ist gut fürs Geschäft"... das ist eine der Erwerbsregeln, aus einer Zeit als diese noch einen höheren
Stellenwert in meiner Kultur hatten als heute. Ich gehöre allerdings bereits zu der Generation, die nicht einmal mehr auswendig weis die wie vielte es ist.

Mein Volk hat in den letzten Jahrzehnten viele Veränderungen erlebt, viele Reformen des großen Nagus Rom und angeblich auch zum Ende der Amtszeit seines Vorgängers. Die Vorurteile gibt es noch heute, wir wären bereit unsere Familien zu verkaufen wenn der Profit nur groß genug wäre, und damit hätten sie vor 50 Jahren vielleicht sogar noch Recht behalten, ich glaube es gab sogar eine Erwerbsregel die ziemlich exakt das sagte, aber da bin ich mir aus dem Kopf jetzt gar nicht ganz sicher...

Profit und Ökonomie sind noch immer ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur. Und daran ist perse auch nicht viel auszusetzen... wenn ich unsere Geschichte mit der anderer Spezies vergleiche... so etwas wie Genozide, Atomraketen oder die Schrecken welche die Vulkanier an den Rand der Selbstzerstörung brachte bevor sie sich auf Suraks Lehren neu ordneten kennt unsere Geschichte nicht.

Doch heute ist es die Föderation die meine Hände zwingt, mich wieder auf die Werte einer Zeit zu berufen die ich selber nicht mit erlebt habe. Die Klingonen haben eine junge Spezies erobert, die gerade erst den Warpantrieb entdeckt hatte. Die Klingonen waren die Alliierten der Föderation, sie konnten nicht direkt dagegen vorgehen, doch als ein General Rashiz seine Bitte um Hilfe äußerte, konnten die Bethyr nicht länger ignoriert werden...

Eine Verkettung von Umständen führte dazu, dass ich mich freiwillig gemeldet habe mit den Klingonen in Kontakt zu treten. Nein nicht als Botschafter der Föderation oder dergleichen, sondern als Händler mit einem Interesse Geschäfte dort zu machen. Es gab eine Widerstandsbewegung vorort und meine Aufgabe war es einen Agenten der Sternenflotte dort einzuschleusen um den Widerstand zu unterstützen.

Ich bin nicht vollends Einverstanden mit diesen Plänen. Medizinische Hilfsgüter schicken oder den Dialog zu unterstützen war eine Sache... doch völlig Fremde gegen unsere eigenen Alliierten zu bewaffnen? Sie in Terrortaktiken auszubilden? Die Aussicht darauf was die Bethyr mit diesen Waffen und diesem Wissen anstellen könnten sobald die Klingonen vertrieben sind... oder noch schlimmer wenn sie scheitern und die Klingonen Wissen über diese geheimen Verschwörungen erlangt? Heute zeichnet sich für mich ein neues Bild der Föderation ab, ein düsteres Bild...

Ja ich bin mir sicher, es waren die besten und nobelsten Absichten, die die Föderation zu diesem Treiben bewog, es geht schließlich darum eine unterdrückte Spezies zu befreien. Aber die Geschichte fast aller Spezies lehrten einen, dass der Weg in die Hölle stets mit guten Absichten gepflastert war.

Aber das wird die Zeit zeigen. Wirklich unumstößlich sicher bin ich mir nur einer Sache... wenn dieser Albtraum vorbei ist, nehme ich den allerersten Flug nach Risa und werde mir geradezu episch die Sonne auf die Brust scheinen lassen!
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Egal wie hitzig auch die Diskussion
Wahret doch trotzdem immer den Umgangston.
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